Joanna Kischka
Werk
Siebenundzwanzig Jahre nach dem Ende des Sozialismus entwickelt sich die Republik Polen immer noch in zwei Richtungen. Während die 1990er und 2000er Jahre von einer Entwicklung nach Westen, dem EU-Beitritt und den Aussichten der freien Wirtschaft geprägt waren, brachte der Wahlsieg der PiS-Partei einen rechtskonservativen Richtungswechsel. Die daraus resultierenden einschneidenden politischen Veränderungen, wie die Neubesetzung des öffentlichen Dienstes, die Verweigerung der Aufnahme syrischer Flüchtlinge und die Verschärfung der Abtreibungsgesetze, haben sowohl im Land als auch in den internationalen Medien ein starkes Echo ausgelöst. Der erneuerte Nationalismus in Polen ist kein Einzelfall in den Mitgliedsstaaten der EU und wirft Fragen über die Zukunft der Europäischen Union auf. Für viele scheint die einfache und aufdringliche Argumentation des Populismus eine Antwort auf eine Situation der Unsicherheit und potenziellen Bedrohung der gegenwärtigen Ordnung, der staatlichen Souveränität oder einfach der „traditionellen Werte“ zu sein.
Dennoch gibt es in der polnischen Gesellschaft einen Konflikt zwischen dem starken Wunsch nach einer selbstbestimmten nationalen Politik und dem Wunsch, sich der westlichen Gemeinschaft anzuschließen. Während eines fünfmonatigen Aufenthalts in Polen habe ich diese Dichotomie fotografiert und gefilmt. Daraus ergab sich eine skizzenhafte Studie über die Hintergründe einer zunehmend rechtskonservativen Politik und ihre Folgen in der Gesellschaft.
Künstlerin
*1984 in Boleslawiec, Polen
Joanna Kischka hat Fotografie an Folkwang Universität der Künste in Essen and Mimar Sinan Güzel Sanaat Üniversitesi in Istanbul studiert.
Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf
https://cargocollective.com/joannakischka
Standort
Alle Plakatmotive sind in der Größe DIN A1 im Projektraum Fotografie gegen eine Spende erhältlich.